Offene Küchen
Mit einer offenen Küche liegen Sie im Trend, denn der fließende Übergang zwischen verschiedenen Lebensbereichen ist und bleibt modern. Die Beliebtheit einer offenen Gestaltung von ehemals voneinander getrennten Räumen liegt am freien Lebensgefühl, das diese vermittelt. Aber ist die offene Küche auch etwas für Sie?
Die offene Küche: Ihre Merkmale, Planungsmöglichkeiten, Vor- und Nachteile
Was kennzeichnet eine offene Küche?
In den meisten Fällen ist die Küche ein geschlossener Raum mit mal mehr und mal weniger Quadratmetern. In diesem sind die Küchenmöbel so angeordnet, dass der Raum optimal ausgenutzt wird und effizientes Arbeiten möglich ist. Am besten lässt sich dies mit einer Einbauküche realisieren, die an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden kann. Doch das moderne Leben ist kommunikativ und muss den Spagat zwischen Beruf und Familie meistern. Diesen neuen Bedürfnissen kommt die offene Küche nach, weil sie die Köchin oder den Koch nicht mehr vom restlichen Geschehen trennt. Eltern können dadurch problemlos die Kinder beaufsichtigen, die am Esstisch malen oder im Wohnzimmer spielen. Zudem verbessert es das Zeitmanagement, wenn Sie an Ihrem Arbeitsplatz die E-Mails checken, während Sie den Nudeltopf auf dem Kochfeld im Blick haben können. Sind die Bereiche Kochen, Essen und Wohnen nicht voneinander separiert, bietet Ihnen das vollkommen neue Möglichkeiten, Ihre Zeit zu nutzen und Ihr Leben zu strukturieren. Weiterhin machen offene Küchen natürlich auch abwechslungsreiche Freizeitaktivitäten möglich. Dies wird vor allem durch mehr Platz und einen nahtlosen Übergang zum Ess- und Wohnbereich erreicht.
Zum Beispiel:
- Große Familienfeste wie beispielsweise ein Osterbrunch
- Kreatives Kochen bei Kindergeburtstagen
- Küchenpartys, bei denen Sie gemeinsam mit Ihren Gästen kochen, essen und feiern
- Gemeinsames Backen mit Kindern oder Freunden
Offene Küche planen - Was müssen Sie beachten?
Zunächst sollten Sie sich entscheiden, ob Sie bloß einen Essplatz integrieren möchten oder ob die offene Küche ebenso zum Wohnzimmer einen nahtlosen Übergang haben soll. Die erste Variante wird auch als Wohnküche bezeichnet und ist bereits vor dem zweiten Weltkrieg üblich und beliebt gewesen. Ein kommunikatives Kochen ist in diesem Fall genauso möglich, weil die offene Küche und das Esszimmer direkt ineinander übergehen. Dadurch haben Sie zum Beispiel Spielraum, wenn Sie viele Gäste eingeladen haben und einen größeren Tisch und mehr Stühle stellen müssen. Darin zeigt sich ein weiterer Vorteil des offenen Raums: Gerade wenn wenig Platz zur Verfügung steht, bietet das Fehlen von Wänden und Türen Ihnen flexiblere Einrichtungsmöglichkeiten.
Inspirationen:
- - Ein ausziehbarer Esstisch bietet Ihnen in seiner kompakten Form mehr Bewegungsfreiheit in der offenen Küche mit integriertem Esszimmer.
- - Führen Sie die Küchenzeile mit niedrigeren Schränken in den Essbereich weiter. So haben Sie Platz für Teller, Besteck und Gläser sowie eine Anrichte, um das Essen zu servieren.
- - Küchenmöbel im Stil eines Lowboards können mit einer dicken Abdeckplatte als Sitzbank dienen. Stellen Sie einen kleinen Tisch davor und Sie haben bei Feiern einen idealen Kindertisch.
Noch größeren Freiraum besitzen Sie allerdings, wenn Sie Wohnen, Essen und Kochen miteinander verbinden. Auf diese Weise erzielen Sie in Ihrem Zuhause einen loftähnlichen Eindruck mit einem sehr freien Raumgefühl. Große Fenster sorgen dabei für ein helles, lichtdurchflutetes Ambiente und für eine Nähe zu Draußen. Wer den Blick durch alle Räume sowie ins Freie schweifen lassen kann, fühlt sich viel freier. Wichtig ist jedoch, dass Sie die drei Lebensbereiche sinnvoll anordnen, damit Sie sich lange Wege sparen. Am einfachsten ist eine offene Küche zu planen, wenn Sie ein Haus bauen oder sanieren. In diesen Fällen kann der Grundriss entsprechend angepasst und notwendige Anschlüsse gleich berücksichtigt und passend verlegt werden.
Weitere Planungshilfen:
- Je geradliniger Sie die offene Küche gestalten, desto ruhiger und aufgeräumter wirkt der Gesamteindruck.
- Schlichte Küchenfronten und möglichst wenige Unterbrechungen ermöglichen Geradlinigkeit. Eine große Schublade ist daher besser als viele schmale. Vorteilhaft sind in diesem Zusammenhang Innenauszüge, die hinter einer Tür unsichtbar verschwinden können.
- Das Design der Küchengeräte sollte zurückhaltend und gleichzeitig edel sein (z.B. dunkles Glas, Edelstahl).
- Entscheiden Sie sich bei den Elektrogeräten für leise und leistungsstarke Geräte, damit sich die Küchengerüche weniger verteilen und der Lärmpegel reduziert wird.
Lassen Sie sich inspirieren!
Wenn Sie für eine offene Küche Ideen für die Gestaltung suchen, sind die verschiedenen Stellformen ein guter Ausgangspunkt.
- L-Form: Durch sie lässt sich eine Halbinsel verwirklichen: Stellen Sie die Eckküche dafür so, dass eine Seite an der Wand steht und die andere in den Raum hineinragt. Zudem bietet sie die Möglichkeit eine offene Küche mit Tresen zu realisieren, an dem Sie mit Hockern sitzen und zum Beispiel frühstücken können.
- U-Form: Eine der drei Seiten des Us kann ebenfalls so platziert werden, dass sie eine Halbinsel bildet. Diese Küchenform stellt zudem eine geschlossene Einheit dar, sodass die offene Küche optisch vom Ess- und Wohnbereich abgetrennt werden kann.
- G-Form: Sie ähnelt dem U und hat daher viele Vorteile mit dieser Stellform gemeinsam. Allerdings braucht diese großzügige Küche ausreichend Platz, damit Sie sich frei bewegen können.
- Kücheninsel: Sie bietet viel Bewegungsfreiheit und kann sowohl einzeln gestellt als auch mit anderen Stellformen wie L- und U-Form kombiniert werden. Damit Sie die Kochinsel optimal nutzen können, müssen Sie problemlos um sie herumgehen können. Mindestens 1,50 m sind dafür ideal.
Mehr Informationen zu Kücheninseln finden Sie hier.
Wenn Sie eine offene Küche einrichten, sollten Sie außerdem Übergänge zu den anderen Bereichen schaffen, damit Kochen, Essen und Wohnen miteinander verschmelzen können.
Tipps:
- Nutzen Sie Küchenmöbel, die an Kommoden, Wohnzimmerschränke, etc. erinnern.
- Richten Sie jeden der drei Bereiche mit Möbelstücken mit ähnlichen Designs ein.
- Ein Einrichtungsstil sollte sich durch alle Räume hindurchziehen, damit ein harmonisches Gesamtbild entsteht: Vintage-Küche zum Shabby Chic, Landhausküche zum Landhausstil, Küche in Beton-Optik zum Industrie-Style.
Auch wenn bei der offenen Küche die verschiedenen Bereiche nicht durch Wände und Türen voneinander getrennt sind, können Sie diese trotzdem optisch unterteilen. Dies ist zum Beispiel durch unterschiedliche Wandfarben möglich. Weiterhin kann auch ein Tresen oder eine (Halb-)Insel dazu dienen, das Wohn- beziehungsweise Esszimmer von der offenen Küche abzutrennen. Durch die Position im Raum nehmen diese die Stellung eines Raumteilers ein. Zudem können sie vielseitig zum Zubereiten, Servieren und Essen genutzt werden.
Vor- und Nachteile offener Küchen in der Übersicht
Vorteile
+ Freieres Lebensgefühl
+ Kommunikatives und geselliges Kochen möglich
+ Moderne Optik
+ Küche wird zum Mittelpunkt des Familienlebens
Nachteile
- Küchendünste verteilen sich leicht überall
- Muss ordentlicher als eine geschlossene Küche gehalten werden
- Man kann nicht in Ruhe kochen
- Laute Küchengeräte können störend auf Aktivitäten in Ess- und Wohnbereich wirken
Fazit
Ob eine offene Küche etwas für Sie ist, müssen Sie entsprechend Ihrer persönlichen Vorlieben und Bedürfnisse abwägen. Mit der richtigen Ausstattung (geräuscharme Geräte) und einer durchdachten Anordnung können überdies Kompromisse geschaffen werden.
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